Das Sterben in der deutschen Photovoltaikbranche geht weiter. Nach Solarhybrid, Solar Millennium und Solon steht nun auch Q-Cells vor der Pleite. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben am 3.04.2012 den Antrag auf Insolvenz gestellt.
Mit Q-Cells verabschiedet sich damit eines der weltweit führenden Unternehmen für Photovoltaiklösungen. Zuletzt hatte Q-Cells Solarzellen in über 32 Länder geliefert und über 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Experten sehen die Gründe für die anhaltenden Probleme bei den großen deutschen Solarherstellern, vor allem durch den großen Preisverfall bei den Modulen und der immer stärker werdenden Konkurrenz aus China. Auch die Kürzung der staatlichen Solarförderung habe die deutschen Unternehmen geschwächt.
Wie die Zukunft von Q-Cells aussehen wird, ist indessen noch ungewiss. Der Insolvenzverwalter will aber zusammen mit dem Management ein Konzept zur Weiterführung des Unternehmens erarbeiten. Ein solches wird für Q-Cells nötig sein – im Jahr 2011 erwirtschaftete der Hersteller von Solarzellen einen Verlust von 846 Mio. Euro.
Schwierig zu verkraften ist die Insolvenz auch für Sachsen-Anhalt. Das Bundesland hatte versucht, sich als „Silicon Valley Deutschlands“ zu etablieren. Nun stehen dem „Solar Valley“ jedoch harte Einschnitte bevor, denn ein Stellenabbau bei den über 2000 Mitarbeitern von Q-Cells ist wahrscheinlich.