Photovoltaik für Privathaushalte

Für Privathaushalte sind Photovoltaik-Anlagen aus mehreren Gründen interessant. Zum einen deckt man seinen eigenen Strombedarf damit. Zum anderen kann überschüssiger Strom aus Photovoltaik-Anlagen in das öffentliche Netz eingespeist werden. Wer über die entsprechenden Dach- oder sonstigen Aufstellflächen verfügt, kann seine Energieversorgung langfristig zu überschaubaren Kosten auf ökologische Weise sicherstellen. Er kann sogar erhebliche Einnahmen erzielen und eine eventuelle Finanzierung abtragen.

Fotovoltaik-Fördermöglichkeiten und Finanzierung
Privathaushalte erhalten für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen staatliche Förderung auf der Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Förderung gibt es für Anlagen, die auf den Eigenbedarf bemessen sind und bei deutlich größeren Dimensionen. Bis zu zehn Millionen Euro Kredit werden derzeit für Immobilienbesitzer als Finanzierung bereit gestellt. Das ist unabhängig davon, ob die Wohnräume der Immobilie selbst genutzt, beziehungsweise ganz oder teilweise vermietet werden. Je nach Höhe und Laufzeit werden Zinsen ab 3,49 Prozent jährlich fällig und es gibt ebenfalls gestaffelte tilgungsfreie Anlaufjahre. Zuständig für die Gewährung dieser Finanzierung ist die KfW-Bankengruppe. Im Rahmen des sogenannten Programms 270 sind die Anträge auf Förderung an die KfW über die eigene Hausbank zu stellen.

Einige Bundesländer bieten weitere Förderung. So gewährt Nordrhein-Westfalen bis Oktober 2011 Investitionszulagen für Multiplikatorenanlagen. Darunter werden solche Photovoltaik-Anlagen verstanden, die anderen Interessenten zur Besichtigung zugänglich gemacht werden. In jedem Falle lohnen sich Anfragen zur Förderung bei den jeweiligen Wirtschaftsministerien. Auch regionale gemeinnützige Fördergemeinschaften beteiligen sich an Förderung und Finanzierung innovativer privater Photovoltaik-Anlagen.

Einspeisungsvergütung
Ebenfalls Teil der staatlichen Förderung ist die für die nächsten zwanzig Jahre gesetzlich garantierte Einspeisungsvergütung. Die Höhe der Einspeisungsvergütung hängt unter anderem von der Art der Anlage und deren Platzierung auf Dächern, versiegelten oder nicht versiegelten Freiflächen ab. Derzeit beträgt die Einspeisungsvergütung bis 28,74 Cent je eingespeiste Kilowattstunde. Verbraucher zahlen aktuell demgegenüber durchschnittlich 24 Cent je verbrauchter Kilowattstunde. Wer einspeist, erhält in der Regel eine Abschlagszahlung auf die Einspeisungsvergütung vom örtlichen Netzbetreiber. Abgerechnet wird die Einspeisungsvergütung meist einmal jährlich auf der Grundlage der tatsächlich geflossenen Ströme, die von einem kombinierten Einspeise- und Bezugszähler ermittelt werden.

Wegen sicherer Einnahmen aus der Einspeisungsvergütung gewähren die meisten Banken selbst großzügige Finanzierung für Photovoltaik-Anlagen, ohne weitere finanzielle Sicherheiten von den Immobilienbesitzern zu verlangen. Hier genügt vielfach die Abtretung der Einspeisungsvergütung an die Bank. Auf Grundbucheintragungen wird für diese Finanzierung oft verzichtet.

Versicherung der Anlage
Nicht nur zur Absicherung einer eventuellen Finanzierung, sondern zur persönlichen Sicherheit des Besitzers der Photovoltaik-Anlage selbst empfiehlt sich der Abschluss einer angemessenen Versicherung. Einige Versicherungsgesellschaften bieten bereits eine Versicherung der Montage an. Für in Betrieb befindliche Anlagen ist sowohl eine Betreiberhaftpflichtversicherung, als auch eine Versicherung des Anlagenbetriebs selbst zu empfehlen. Im ersten Fall tritt die Versicherung für Schäden ein, die Dritten durch Photovoltaik-Anlagen entstehen. Beispielsweise durch herabstürzende Elemente. Werden fremde Dachflächen hinzugemietet, um eine Anlage zu installieren, sind Schäden daran durch diese Versicherung abzudecken. Eine Versicherung für den Anlagenbetrieb leistet gegenüber dem Besitzer selbst bei Elementarschäden beispielsweise durch Feuer, Hagel oder Sturm. Diese Versicherung sollte Überspannung durch Blitzschlag einbeziehen. Manche Gesellschaften bieten zudem Versicherung bei Ertragsausfall durch Bedienfehler und gegen Diebstahl.

Bildnachweis Solarzellen-Detailansicht: Scott Robinson, flickr.
Bildnachweis Solaranlage auf Dach: Siehe Kontakt.